Nothilfe – beide Füße verbrüht

Saumu Kahindi ist ein lebensfrohes Kind, so wie eigentlich alle in der Mwanza-Dorfgemeinschaft. Sie ist eine der Töchter des Lehrers Thomas Kahindi der an unserer Schule unterrichtet und auch aus dem Dorf stammt.

Da es im Buschland keinen Strom gibt, können warme Nahrungsmittel nur an offenen Feuer- stellen zubereitet werden. Unfälle von Kindern an solchen Feuerstellen sind daher leider recht häufig. Oft geht es mit leichten Blessuren ab, aber es kommen auch schwere Verletzungen vor die eine längerfristige intensive Behandlung benötigen.

Saumu hatte das Pech, dass sie sich gerade in der Nähe der Feuerstelle aufhielt als aus unerklärlichen Gründen der Topf mit heißer Flüssigkeit von der Feuerstelle rutschte. Die Ursache ist uns nicht bekannt; ob es beim Spielen passiert ist oder einfach so….man weiß es nicht.

Auf jeden Fall ergoß sich die kochend heiße Flüssigkeit über beide Füße von Saumu und verbrühte sie.

Saumu wurde dann zu uns ins Wohnhaus gebracht wo Markus Dietz die Verbrennungen untersuchte. Schnell war klar dass es sich um eine ernsthafte, lebens- bedrohliche Situation handelt:

Beide Füße schwollen sehr stark an und die Haut löste sich bis auf die Unterhaut. Die Gefahr einer Infektion war sehr groß und hätte vermutlich tödlich geendet. Einige Tage wurden die Wunden täglich gesäubert, gesalbt und frisch verbunden. Aber es war dann klar dass dies alleine nicht ausreichen würde um die Füße und das Leben von Saumu zu retten.

Jonathan Schulte beim Kuchenverkauf

Deshalb brachen wir Saumu ins Krankenhaus nach Malindi. Da es sich um ein privates Krankenhaus handelte, mussten alle Behandlungen von uns selbst bezahlt werden.

Auch die ganzen Untersuchungen im Vorfeld. Saumu verbrachte einige Wochen im Krankenhaus. Dort wurde sie von Verwandten verpflegt, denn im Krankenhaus gibt es keine Mahlzeiten.

Wir haben als Verein parallel einen Spenden- aufruf gestartet um die Kosten die von uns Voraus gezahlt wurden wieder zurück zu gewinnen.

Es kamen einige Spenden herein, aber diese sind Stand heute (17.12.2022) noch nicht kostendeckend. Eine Differenz von knapp 2.400 Euro steht noch offen.

Auch haben wir rd. 20 Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland angeschrieben und um Sachspenden in Form von Verbandmaterial, Schmerzmittel und Salben gebeten. Die Resonanz war leider nicht so groß wie wir uns das vorgestellt haben.

Ein einziges Paket erreichte uns – aber auch ein Arzt der auf Verbrennungen spezialisiert war und seine Hilfe angeboten hat in Form von Beratung.

Es fanden Telefonate statt mit dem Krankenhaus in dem Saumu behandelt wurde und es wurde Wissen ausgetauscht. Hierfür und die Bereitschaft auch in weiteren Fällen beratend zur Seite zu stehen sind wir sehr dankbar.

Ein Aufruf in den Sozialen Medien mit der Bitte um Spende von Verbandmaterial wurde auch gestartet und brachte einige kleinere Spenden aber auch den Kontakt zu einer Frau in Hannover die bereits zwei große Spendenpakete mit Verbandmaterial, Medikamenten etc. geschickt hat. Dies hilft uns sehr weiter; nicht nur bei Saumu.

Heute ist es so, dass der schwerer verletzte Fuß dank aller Anstrengungen auch sehr gut abheilt und Saumu schon wieder laufen kann. Die Wundheilung kommt sehr gut voran.

Wir sind alle sehr dankbar. Der Vater von Saumu hat sich neben den persönlichen Gesprächen auch per Whatsapp bedankt und berichtet.

VORHER

NACHHER

Liebe Menschen die ihr unser Projekt unterstützt: unsere Hauptaufgabe ist der Betrieb und die Erweiterung der Schule. Aber solche humanitären Hilfsaktionen sind an der Tagesordnung und gehören zu unserem Mit-Einander in der Dorfgemeinschaft dazu. Ebenso die Unterstützung beim Aufbau der Landwirtschaft um den Menschen hier ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Wir sind nicht “irgendein” Hilfsprojekt sondern sind hier persönlich involviert und eingebunden. Es sind keine anonymen Menschen denen wir helfen sondern oft Menschen denen wir täglich vor Ort begegnet sind. Daher auch unser großes Engagement. Das Projekt kann von jedem gerne besucht werden um sich selbst ein Bild zu machen was mit den Spenden passiert.

Und da wir alle ehrenamtlich arbeiten, kommen auch 98% der Spenden direkt hier im Projekt an. Und wir selbst als Organisation bestimmen für was das Geld ausgegeben wird. Da gibt es keine “Zwischenstation”. Das ist uns wichtig – für uns aber auch für die Spender. Damit klar und transparent ist für was das Geld ausgeben wird.

Saumu kann wieder gehen. Das bewirkt Eure Spende!